Pressemeldung vom 28. Februar 2013

Wälder im Bliesgau

Etwa 33 % der Fläche des Biosphärenreservats Bliesgau sind mit Wald bedeckt.
Dieser Wald teilt sich auf in die verschiedenen Besitzarten Staatswald, Kommunal- und Privatwald. Im Saarland insgesamt sind etwa 41 % der Waldfläche Staatswald, knapp 30 % Kommunalwald und 28,5 % sind in privater Hand.


Über größere Kommunalwaldflächen im Bliesgau verfügt z.B. auch die Stadt Blieskastel. Diese, wie auch die Flächen im Eigentum des Saarforst Landesbetriebs, sind FSC oder PEFC zertifiziert und werden so nachhaltig und naturnah bewirtschaftet. Dies steht auch im Einklang mit den UNESCO Kriterien, die vorsehen in Land- und Forstwirtschaft dauerhaft-umweltgerechte Landnutzungsweisen zu entwickeln. So setzt der Stadtwald Blieskastel seit ein paar Jahren dort, wo es möglich ist, auch wieder Rückepferde ein, um die Verdichtung des Waldbodens durch schwere Maschinen zu vermeiden.
Die Waldflächen in den Kernzonen des Biosphärenreservats sind alle in öffentlicher Hand, also Staats- oder Kommunalwald bzw. im Eigentum der Naturlandstiftung Saar. Diese Kernzonen machen
etwas mehr als 3 % der Fläche des Reservats aus. Hier darf sich der Wald ohne menschliche Einflussnahme entwickeln und wieder zur Waldwildnis werden. Diese Urwälder von morgen sind für viele Tier- und Pflanzenarten wichtige Lebensräume. Hier werden kranke und tote Bäume der natürlichen Zersetzung überlassen und damit Habitat für seltene Arten. So wurde z.B. nachgewiesen, dass eine Buche ca. 800 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bietet, wovon 400 auf alte, absterbende Buchen angewiesen sind.
Die Pflegezone, die etwa 19,5 % der Fläche des Biosphärenreservats einnimmt, wird ebenfalls zu großen Teilen (nämlich 13,6 % der Gesamtfläche des Biosphärenreservats) durch Wälder gebildet.
Vor allem in den Buntsandsteingebieten des Bliesgaus sind die Wälder noch besonders großflächig. In den Kalkgebieten des Bliesgaus sind sie dagegen kleinflächiger, dafür jedoch vor allem im Frühjahr durch ihren Reichtum an Frühblühern besonders eindrucksvoll. Buschwindröschen, Einbeere, Lerchensporn und Waldmeister blühen hier oft in dichten Beständen. Und nicht nur auf den Magerrasen im Bliesgau sind Orchideen zu finden, auch in den Wäldern gibt es sie: Geflecktes Knabenkraut, Rotes und Weißes Waldvögelein und Manns-Knabenkraut kann man im Wald finden.
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Viele der Wälder im Bliesgau werden nachhaltig bewirtschaftet.

Infokasten:
PEFC und FSC
PEFC steht für Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes, was übersetzt so viel heißt wie Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Dieses Zertifizierungssystem ist Ende der 1990er Jahre entstanden und war ursprünglich ein rein europäisches Programm.
FSC steht für Forest Stewardship Council und steht ebenso wie PEFC für nachhaltig bewirtschaftete Wälder.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde auch als erstes in der Forstwirtschaft verwendet. Als sein „Erfinder“ gilt heute Hans Carl von Carlowitz aus Sachsen. Sein Buch über die Forstwirtschaft ist vor genau 300 Jahren, also 1713 erschienen.

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