Pressemeldung vom 24. September 2012

Die Winterlibelle – oft übersehen, doch unverwechselbar

Die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) ist eine ungewöhnliche Libelle, denn sie überwintert als ausgewachsenes Tier und nicht wie die meisten anderen Libellenarten als Larve.
Die aus den Eiablagen vom April/Mai stammenden Winterlibellen sind  Mitte/Ende Juli und im August geschlüpft und jetzt schon in den Herbsthabitaten oder auf dem Weg zu den noch weitgehend unbekannten Winterhabitaten.
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Die Gemeine Winterlibelle ist unscheinbar braun gefärbt (Bildautor: Martin Lemke)


Die Gemeine Winterlibelle ist eine der wenigen Arten, die jetzt noch unterwegs ist, kann aber selbst im Winter an wärmeren Tagen noch beobachtet werden. Bisher ist jedoch über die Überwinterungsorte der Art nur sehr wenig bekannt, deshalb sind Beobachtungen im Herbst und Winter besonders wichtig um mehr über das Überwinterungsverhalten der Tiere herauszufinden. Die Herbst- und Winterhabitate können, soviel wurde schon herausgefunden, mehrere Kilometer vom Schlupfort entfernt liegen. Die Tiere sind also oft auch weit von Gewässern entfernt anzutreffen. Da sie im Vergleich zu anderen Libellen sehr unauffällig gefärbt sind, werden sie oft übersehen.
Die Tiere sitzen gut getarnt oft an vertikalen, bräunlichen Strukturen (hohe Grashalme) und fallen v.a. dann auf, wenn sie einem Nahrungsinsekt hinterher jagen oder durch den nahenden Naturfreund aufgescheucht werden. Wenn sie dann fliegen, sehen sie aus wie kleine fliegende Stäbchen. Sie sind nämlich sehr schlank und bräunlich oder beige gefärbt. Außerdem legen sie die Flügel beim sitzen immer eng an den Körper an, im Gegensatz zu anderen Arten der Familie der Teichjungfern zu der auch die Winterlibellen gehören. Manchmal lassen sie sich noch nicht einmal durch Annährung aufscheuchen, sondern krabbeln einfach auf die andere Blatt- oder Astseite.
Sie ist jetzt im Herbst bei Sonnenschein ab ca. 10°C aktiv und kann in den unterschiedlichsten Habitaten beobachtet werden. Die Art ist zwar im Saarland mäßig häufig und recht weit verbreitet und kann sogar an einem Gartenteich im Stadtgebiet auftauchen, ist aber so unauffällig, dass sie trotzdem das Geheimnis ihrer Überwinterungshabitate bisher für sich behalten hat. Deshalb möchten wir im Bliesgau mehr darüber wissen und bitten Sie bei Ihren Spaziergängen und Wanderungen auf die Art zu achten.
Anfang September wurden an einer bekannten Fundstelle von Experten sogar einige Tiere markiert (schwarze Zahlen auf den Hinterflügeln). Diese Tiere sind natürlich ganz besonders interessant und bei Beobachtung eines solchen Tiers bitte möglichst genau die Beobachtungssituation (Ort, Lebensraum, Datum, Uhrzeit) angeben.
Wer die Art im Biosphärenreservat gesehen hat, meldet dies bitte an: Anita Naumann in der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau (Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel; Tel: 06842-9600916, E-Mail: Cette adresse e-mail est protégée contre les robots spammeurs. Vous devez activer le JavaScript pour la visualiser.), hier erhalten Sie auch nähere Informationen zum biologischen Monitoring im Biosphärenreservat Bliesgau.
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Die Art ist leicht zu übersehen, wenn sie mit angelegten Flügeln auf Beute wartet. (Bildautor: Martin Lemke)

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