Pressemeldung vom 29. Juli 2011

Dresdner Erklärung zu Biosphärenreservaten und Klimawandel

Ende Juni kam der Internationale Koordinierungsrat (ICC) des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ in Dresden/Radebeul zusammen. Am 27. und 28. Juni fand hier auch die Fachkonferenz „Für das Leben, für die Zukunft. Biosphärenreservate und Klimawandel“, die anlässlich des 40-jährigen Bestehens des MAB-Programms (Man and Biosphere) nicht nur Vertreter der Biosphärenreservate weltweit, sondern auch aus Politik und Wissenschaft zusammenbrachte, um sich über die Rolle der Biosphärenreservate in Zeiten des Klimawandels auszutauschen.

Als Ergebnis dieser internationalen Tagung wurde nun die „Dresdner Erklärung zu Biosphärenreservaten und Klimawandel“ verabschiedet und veröffentlicht.

Als Vertreter des Biosphärenreservates Bliesgau war der Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes, Walter Kemkes, in Dresden, um die Bemühungen der Region im Bereich Klimaschutz darzustellen.

„Die Verbandsversammlung des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau hat bereits im Juni 2009 beschlossen, das Biosphärenreservat zu einer „Null-Emissions-Region“ zu entwickeln.“, so Kemkes. „Dass dies die richtige Entscheidung war, bestätigt nun auch die Dresdner Erklärung, die den Klimaschutz als eine der zentralen ökologischen Herausforderungen der Gegenwart sieht, an dem sich natürlich und in erster Reihe die Biosphärenreservate als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung beteiligen sollten.“

In der Dresdner Erklärung fordern die Teilnehmer der Konferenz die im MAB-Programm vertretenen Staaten deshalb auf, in Biosphärenreservaten entwickelte Ansätze zum Klimaschutz verstärkt auf andere Regionen zu übertragen und Biosphärenreservate stärker als bisher in ihren Strategien zum Klimaschutz und –anpassung zu verankern.

Aber auch an die UNESCO und die einzelnen Biosphärenreservate wird appelliert, ihr Engagement im Bereich Klimaschutz zu verstärken und nicht nur beim Erhalt der biologischen Vielfalt als Modellregion eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Schon 2008 wurde vom MAB-Koordinierungsrat der „Madrid Action Plan“ für Biosphärenreservate beschlossen, welcher neben den Bereichen der Ökosystemleistungen und der Urbanisierung auch den Schutz des Klimas als wesentliche Aufgabe der Biosphärenreservate definiert.

 

Die deutsche UNESCO-Kommission hatte vor der Konferenz eine weltweite Umfrage durchgeführt, um zur Veranstaltung beispielhaft die Bemühungen von 28 Biosphärenreservaten im Bereich Klimaschutz in einer Ausstellung zu präsentieren. Diese 28 Biosphärenreservate wurden auch in einer englischsprachigen Broschüre vorgestellt. Das Biosphärenreservat Bliesgau wurde aufgrund seiner Anstrengungen, die bereits auf dem Weg zur Null-Emissionsregion gemacht wurden, ausgewählt.

Null-Emissionsregion bis 2050 bedeutet eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 95 % im Vergleich zum Jahr 1990. Um dies zu erreichen braucht es innovative Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, aber auch neue Ansätze im Bereich öffentlicher Nahverkehr, naturverträglicher Tourismus und regionales Marketing tragen zur Vermeidung von CO2-Ausstoß und damit zum Klimaschutz bei.

Die Publikation von 28 Fallstudien über gute Praxis von Biosphärenreservaten im Bereich Klimawandel ist elektronisch verfügbar unter folgendem Link (PDF, 9 MB): http://www.unesco.de/fileadmin/medien/Dokumente/Wissenschaft/Biosphere_reserves_climate_change_web_9MB.pdf (Englisch).

Infokasten

MAB-Programm: Das Programm „Man and Biosphere“ wurde 1970 auf der 16. Generalkonferenz der UNESCO begründet.

Der Koordinierungsrat des MAB-Programms (MAB-ICC) erkennt neue Biosphärenreservate an und sorgt im Sinne des Programms für ihre Weiterentwicklung, Evaluierung und die Vernetzung im Weltnetz.

So wurden auf der Konferenz in Dresden 18 weitere Biosphärenreservate in das Weltnetz aufgenommen, darunter die ersten in Litauen, Togo und den Malediven.

>> hier geht es zur Dresdner Erklärung

>> hier erfahren Sie mehr über die Konferenz

 

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