Freiwillige in Parks – Ehrensache Natur

Als EUROPARC Deutschland vor einigen Jahren das Projekt „Freiwillige in Parks“ ins Leben rief, wurde es erst als Pilotprojekt in Brandenburg gestartet. Heute beteiligen sich 33 Nationale Naturlandschaften an dem Projekt. Die Freiwilligen werden dabei von 41 Freiwilligenkoordinatoren/innen betreut.
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Vom Wattenmeer bis zum Watzmann und natürlich auch im Bliesgau können sich Freiwillige aus der Region, aber natürlich auch Besucher der Region, die zu deren Erhalt beitragen möchten, in vielen deutschen Großschutzgebieten engagieren.
So wurden beispielsweise 2010 insgesamt 82.000 Stunden freiwilliger Arbeit von ca. 2.800 Menschen geleistet. Es können nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Schulklassen, Schul-AG´s, Unternehmen, Lebenshilfe und viele andere am Projekt teilnehmen.
Die Arbeiten in den Nationalen Naturlandschaften reichen von der Biotoppflege, über Monitoringaufgaben (also die Überwachung z.B. bestimmter Tierarten) bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit oder auch Bürotätigkeiten in den Verwaltungen der Schutzgebiete.
So können Freiwillige in Parks ihre vorhandenen Fähigkeiten einbringen (wie z.B. bei der Vogelbeobachtung oder Datenbankpflege) oder auch selbst neues lernen z.B. wie man eine Trockenmauer errichtet oder was für die Pflege bestimmter Biotope wichtig ist.
Den Auftakt für das Programm bildete 2011 die Pflege und Freistellung eines alten Weinbergs mit Trockenmauer. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurde hier, wie an weiteren Hängen im Biosphärenreservat Bliesgau noch Weinbau betrieben. 25 Freiwillige hatten sich an einem heißen Samstagmorgen an den Hängen der Blies zwischen Bliesmengen-Bolchen und Habkirchen getroffen, um etwas für die Natur vor der eigenen Haustür zu tun.  In vier Teams aufgeteilt, arbeiteten sie an verschiedenen Stellen unter der Anleitung des Bliesgau-Rangers Michael Keßler. Es wurde gehackt,  gemäht und Schnittgut entsorgt. Anschließend wurden die alten, zum Teil zusammen gestürzten Kalksteinmauern wieder aufgeschichtet. 
trockenmauer klein
Die Freiwilligen im ehemaligen Weinberg.
Die ehemaligen Weinbergshänge gehören zum Naturschutzgebiet „Südlicher Bliesgau/Auf der Lohe“  und zur Pflegezone des Biosphärenreservates. Viele sehr seltene wärmeliebende Tiere und Pflanzen, wie die Mauer- und die Zauneidechse, die Blindschleiche oder das Weinhähnchen, eine Grillenart,  leben in den ehemaligen Weinbergen des Bliesgaus.
Anfang Oktober wurden dann im Orchideengebiet Gersheim weitere Freiwillige aktiv. Teile des Orchideengebiets Gersheim stehen schon seit 1957 unter Naturschutz. 2004 wurden diese ebenfalls zum neuen Naturschutzgebiet „Südlicher Bliesgau/Auf der Lohe“ hinzugenommen.
Hier gibt es nicht nur etwa die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten zu finden (wie etwa die Hummel- und die Bienenragwurz oder das Helm-Knabenkraut) auch andere seltene Pflanzenarten wie die Bergaster und der Traubengamander kommen hier noch vor.
Aber auch gefährdete Tierarten haben im Gersheimer Naturschutzgebiet noch einen Lebensraum. Besonders hervorzuheben sind hier die beiden sehr seltenen Schmetterlingsarten Goldener Scheckenfalter und der Thymian-Ameisenbläuling. Damit sie weiterhin im Gebiet überleben können, muss eine Pflege der Wiesen stattfinden, damit diese nicht verbuschen.
So wurde auch hier kräftig Hand angelegt und viele bereits dicht bewachsene Flächen wieder freigestellt, damit sie den gefährdeten Arten auch weiterhin als Lebensraum zur Verfügung stehen.
Ende Oktober ging es dann im Lebensraum Streuobstwiese noch mal an die Arbeit. In Kleinblittersdorf konnten die Freiwilligen mit Pflegemaßnahmen an den Obstbäumen einen wesentlichen Beitrag zur Bestandssicherung des Steinkauzes und zahlreicher anderer Tier-und Pflanzenarten leisten. Eine gute Gelegenheit also für Naturinteressierte, auch einmal „aktiv“ mehr über die besondere Artenvielfalt im Lebensraum Streuobstwiese zu erfahren!
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Das Koordinatoren-Team im Bliesgau
Viele Bürgerinnen und Bürger haben also in den vergangenen Monaten das Angebot genutzt, sich ehrenamtlich bei Arbeitseinsätzen in den unterschiedlichsten Lebensräumen zu engagieren. Neben der körperlichen Arbeit kommen die Helfer auch immer ins Gespräch über die Aktivitäten im Biosphärenreservat Bliesgau, so dass neben der Arbeit auch der Austausch nicht zu kurz kommt.
Deshalb wird es natürlich auch in den nächsten Jahren weitere Aktionen für Freiwillige geben, die der Biosphärenzweckverband in Zusammenarbeit mit der Naturwacht des Saarlandes organisiert. Genaue Termine der Arbeitseinsätze stehen noch nicht fest.
Haben wir jetzt schon Ihr Interesse am Freiwilligen-Programm geweckt?
Anita Naumann in der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau steht Ihnen als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung (Tel.06842-96009-16, E-Mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. ).

Auch auf der Seite von EUROPARC finden Sie weitere Informationen.

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