Erfahrungsbericht von Dr. Gerhard Mörsch, Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau

Solarstrom und Elektromobilität gehören zusammen

„Wo soll der ganze Strom herkommen, wenn Alle Elektroautos fahren?“ ist eine oft gestellte Frage. Ob wirklich jemals Alle Elektroautos fahren werden, sei mal dahingestellt. Schließlich gibt es ja auch noch den ÖPNV, der ja seit dem 9-Euro-Ticket gottlob wieder neuen Zuspruch erfährt.

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Herr Dr. Mörsch beim Laden seines E-Autos und das Dach seines Hauses (Bildautorin Helga Mörsch)

Dennoch, finde ich, der Strom für die Elektromobilität sollte aus erneuerbaren Energien kommen. Und viele  Hausbesitzenden, Firmen und Institutionen können etwas tun. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es möglich ist mit der eigenen PV-Anlage auf dem Dach sein Elektroauto zu laden. Zumindest im Sommer und an sonnigen Tagen in den Übergangszeiten im Frühjahr und Herbst gelingt das. Im Winter funktioniert das leider nicht, da reicht das Sonnenlicht meistens nicht aus. 
Vor zwei Jahren bin ich privat auf einen Elektro-Kleinwagen umgestiegen. Und ich habe immer gesagt, dass ich erst auf Elektromobilität umsteige, wenn ich meinen Strom auf Basis von Solarenergie selbst erzeugen kann oder sicher bin, dass ich an öffentlichen Ladesäulen Ökostrom laden kann.
Dank guter Beratung durch einen lokalen Elektromeister-Betrieb habe ich erfahren, dass mein Haus, obwohl es ungünstig zur Sonne steht, mit seinem Ost-West orientierten Dach dennoch geeignet ist für eine PV-Anlage. Gesagt, getan, die Solaranlage ist seit zwei Jahren auf dem Dach und so fahre ich heute schon im zweiten Jahr elektrisch und klimafreundlich. Wegen des sonnigen Wetters seit April sogar ausschließlich mit Strom von meinem eigenen Dach. Die Sonne schickt mir keine Rechnung und ich spare so richtig Geld und schone die Umwelt. 
Wer ebenfalls wissen will, ob sein Dach für Photovoltaik geeignet und der Betrieb wirtschaftlich darstellbar ist, der kann jederzeit das Solarkataster des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau online nutzen (www.solarkataster-bliesgau.eu). Das Solarkataster geht auf eine Initiative des Klimaschutzmanagers des Biosphärenreservates Dr. Hans-Henning Krämer zurück und zeigt digital, mit wenigen Ausnahmen, für alle Dächer im Biosphärenreservat den Grad der Eignung für Photovoltaik (Stromerzeugung) oder Solarthermie (Warmwasserbereitung).
Auch ein Wirtschaftlichkeitsrechner steht auf der Webseite bereit, um mehrere Alternativen für die Solaranlage und den Eigenverbrauch des produzierten Stroms auf Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Prüfen kann der Rechner aber auch, ob sich die Photovoltaikanlage mit einem Elektrofahrzeug wirtschaftlich noch besser darstellen lässt. Mit einem E-Auto wird der Eigenstromverbrauch über die PV- Anlage erhöht und dieser ersetzt teuren, eingekauften Strom oder teuren Brennstoff von der Tankstelle. Außerdem entlastet der Eigenstromverbrauch auch die Stromnetze. Meist amortisieren sich die Photovoltaikanlagen auf dem Dach schon nach 10, 11 oder 12 Jahren. Nach 20 Jahren Laufzeit, einer technisch üblichen Zeitdauer, werfen die Solaranlagen in der Regel dann noch einen guten Gewinn ab, allein durch den Eigenverbrauch. Meist ist eine Rendite von über 4 % möglich. Die inzwischen geringe Einspeisevergütung fällt dabei eher weniger ins Gewicht.
Die Erkenntnis aus dem Solarkatasters ist – und ich kann das zu meiner großen Freude für mich bestätigen - dass fast jede/r Hausbesitzende mit dem zugehörigen Dach etwas gegen den Klimawandel tun kann. Und dass es funktioniert, Solarenergie mit nachhaltiger Elektromobilität zu verbinden, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

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