Hier entsteht ein Bliesgau-Weltacker

Wieviel Platz brauchst Du?

Gerecht verteilt steht jedem Menschen weltweit aktuell ca. 2000 m² Ackerfläche zur Verfügung für Nahrung, Kleidung und zur Befriedigung seiner weiteren Bedürfnisse.
Ein Weltacker veranschaulicht diese Fläche und stärkt das Bewußtsein, dass fast alles was wir zum Leben brauchen seinen Ursprung auf einem Acker auf der Erde hat.

Als Lernlandschaft und Modellregion für nachhaltige Entwicklung will das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau globale Zusammenhänge regional (be-)greifbar machen und Handlungsoptionen für nachhaltiges Handeln auf regionaler Ebene geben. Der Bliesgau-Weltacker ist dazu ein geeigneter Lernort: Durch Workshops und Führungen der Bildung für nachhaltigen Entwicklung sollen für die globale Dimension der Landwirtschaft sensibilisiert und zum regionalen Handeln, wie dem Anbau und der Verwendung regionaler Produkte in Kombination mit fair gehandelten Produkten angeregt werden.
Die "Arbeitsgemeinschaft Bliesgau-Weltacker" aus Akteuren des Bildungsnetzwerks Erlebnisregion Bliesgau um Bildungspartner und Natur- und Landschaftsführer Hannes Ballhorn bereitet auf dem Gelände von Hof Sonnenbogen (Wolfharistarße 75 in Blieskastel-Wolfersheim) den Bliesgau-Weltacker vor.

Europäisch und weltoffen
Der Saarpfalz-Kreis und das UNESCO-Biosphärenreservat sind geprägt durch internationale, vor allem intensive europäische Beziehungen.
Deshalb stellen wir auf den folgenden Seiten die wichtigsten Kulturpflanzen des Bliesgau-Weltackers in englisch, französisch, polnisch und ukrainisch vor. Die Texte sind über QR-Codes verknüpft mit den deutschsprachigen Schildern auf dem Bliesgau-Weltacker.
Die Beschilderung Bliesgau-Weltacker wird aus dem Regionalbudget im Rahmen der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ gefördert.

LogoLandwirtschaftSaar MZ Min UKMAV D std 3C 

Gemüse

Früchte und Nüsse

Grünfutter

Wurzelfrüchte

Baumwolle

Bohne

Buchweizen

Erbse (grün)

Erbse (trocken)

Erdnuss

Faserlein

Gemüse-Eibisch

Gerste

Gurke

Hafer

Kartoffel

Kichererbse

Kohl

Kuhbohne

Kürbis

Linse

Lupine

Mais

Maniok

Millethirse

Öllein

Raps

Reis

Roggen

Sesam

Soja

Sonnenblume

Sorghumhirse

Straucherbse 

Süßkartoffel

Tabak

Tomate

Triticale

Wassermelone

Weizen

Yamswurzel 

Zuckerrohr

Zuckerrübe

Zwiebel 

Gemüse-Vielfalt

Ziel 5 Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

„Each for equal - Jede und jeder für Gleichberechtigung“ ist das Motto des diesjährigen Weltfrauentages am 8. März. Aber ist Gleichberechtigung im 21. Jahrhundert nicht selbstverständlich? Aufwachsen ohne Gewalt, über den eigenen Körper bestimmen können, mitreden und -bestimmen können – das alles ist leider auch heute vor allem für Frauen auf unserer Erde, noch nicht selbstverständlich.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist die häufigste Verletzung der Menschenrechte weltweit: 1/3 aller Frauen hat körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Jedes Jahr werden noch immer 15 Millionen Mädchen unter 18 Jahren zur Zwangsheirat gezwungen und 200 Millionen Frauen sind von Genitalverstümmelung betroffen. Über die Familienplanung mitentscheiden zu können, ist keine Selbstverständlichkeit. Mit dem Nachhaltigkeitsziel 5 sollen alle Formen von Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung gegenüber Frauen und Mädchen bis 2030 beendet werden. Auch in unserer Gesellschaft erfahren Frauen häusliche Gewalt, Vergewaltigungen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Insbesondere junge Frauen sind häufig Opfer von Übergriffen, die auf K.O.-Tropfen zurückgehen. Hierzu macht saarlandweit eine Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbeauftragter aufmerksam.

Mädchen haben weltweit auch einen schlechteren Zugang zu Bildung: 2/3 der Menschen, die nicht lesen und schreiben können, sind weiblich. Folglich sind die Chancen auf einen guten Beruf geringer, sie sind stärker von Armut und Hunger bedroht. Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss! Ein kleiner, aber unglaublich wertvoller wirtschaftlicher Ansatz zur Frauenförderung aus dem Biosphärenreservat Bliesgau kommt von Doris Kratkey von Bliesgau-Kosmetik: Sie bezieht seit 13 Jahren Karitébutter von einer Frauenkooperative in Burkina Faso für ihre regio-faire Seife AIDA und sorgt somit für ein regelmäßiges Einkommen bei den Frauen (bliesgau-kosmetik.de).

Eine besondere Herausforderung der Geschlechtergleichstellung im globalen Norden ist das Teilziel 5.4.: Die Anerkennung und Wertschätzung unbezahlter Pflege- und Hausarbeit. Immer noch sind überwiegend Frauen für die Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder den Haushalt zuständig. Das erschwert die Möglichkeiten zum Zugang für bezahlter Arbeit oder zur Übernahme von Führungsrollen.

Frauenbüro des Saarpfalz-Kreises als regionale Anlaufstelle

Der Saarpfalz-Kreis bietet mit seinem Frauenbüro eine Anlaufstelle für alle Frauen, wenn es um allgemeine Genderfragen, den Wiedereinstieg in den Beruf oder Coaching geht. 2004 ging der erste Mentoring-Prozess an den Start mit einem flexiblen Konzept, das sich auf verschiedene Lebenssituationen anwenden lässt. Ein neuer Mentoringprozess startet gerade, zudem Anmeldungen noch möglich sind. Das CafeFrauenzimmer hat sich als Ort der Begegnung von Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen etabliert. Ein besonderes Projekt mit Bezug zum Biosphärenreservat Bliesgau ist das Projekt „Amal-REACT“: Ein Fokus liegt auf der Förderung des Umweltbewusstseins und des nachhaltigen und ressourcenschonenden Denkens und Handelns bei Frauen mit Migrationshintergrund. Dies bezieht sich unter anderem auf den Umgang mit Lebensmitteln, Energie und Mobilität, als Querschnittskompetenz, die sowohl in den eigenen Haushalt wie auch in den Beruf, z. B. in der Hauswirtschaft oder im Lebensmittelsektor, eingebracht werden kann. Kontakt Frauenbüro (Telefon: 06841/1047138, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Biosphärenschulen - Lernen für gutes Leben 

Unser Angebot für weiterführende Schulen

In den Biosphärenschulen steht das Biosphärenreservat Bliesgau regelmäßig auf dem Stundenplan: Die Schülerinnen und Schüler entdecken die Natur und Kultur bei Wandertagen vor ihrer Haustür. In den Biosphären-AGs entwickeln sie eigen Ideen für eine bessere Welt und kümmern sich z.B. um Schul-Bienen, Kaninchen und Hühner. Sie vernetzen sich gerne mit Partnern außerhalb der Schulen und gestalten die Modellregion für nachhaltige Entwicklung tatkräftig mit.

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Die Grundlage der Schulkooperation bietet ein Kriterienkatalog, der in deutschen Biosphärenreservaten, National- und Naturparks ähnlich ist. Ein Auszug aus den Kriterien:

„Das Biosphärenreservat wird als Basis für Lerninhalte genutzt. Wo immer es thematisch möglich ist, werden globale Bezüge hergestellt. Kenntnisse über Natur und Landschaft im unmittelbaren Umfeld der Schule werden vermittelt und in Bezug mit weltweiten Herausforderungen (z.B. Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt, Armut, Hunger) gesetzt. Ansätze für ein nachhaltigeres Handeln im Alltag werden aufgezeigt. Lern- und Erfahrungsorte im unmittelbaren Umfeld der Schule werden mit einbezogen - gerne auch in längerfristigen Maßnahmen (Patenschaft für bestimmten Lebensraum, AGs, Schülerfirmen…).“

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Die Biosphärenschulen sind ein wichtiger und engagierter Teil des gesamten Netzwerks des Biosphärenreservates.

 

Unsere Biosphärenschulen:

Bildautorin: Manuela Meyer

Ziel 4 Hochwertige Bildung

Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern

Jeden Tag in die Schule gehen können, empfinden viele Kinder bei uns nicht unbedingt als ein Privileg – es ist aber eins!
Weltweit können nämlich 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen keine Schule besuchen und damit lesen, rechnen und schreiben lernen. Im Ziel 4 „Hochwertige Bildung“ der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele ist gefordert, dass bis 2030 alle Jungen und Mädchen gleichberechtigt und inklusiv eine kostenlose und hochwertige Schulbildung abschließen können. Leider hat die Coronakrise auch die globale Lage im Bildungsbereich, unter anderem durch lange Schulschließungen, meist ohne digitalen Ersatz verschärft. Umso wichtiger ist es, gut zugängliche und vielfältige Bildungsangebote für alle Altersgruppen anzubieten.
Ziel 4 ist ein Schlüsselziel, denn ein wichtiger Weg aus Armut und Hunger und hin zu einer nachhaltigen Entwicklung ist Bildung. In einem eigenen Unterziel geht es um Bildung für nachhaltige Entwicklung:

Unterziel 4.7:
Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.

Lebenslanges Lernen für nachhaltige Entwicklung
Das Unterziel 4.7 spielt im Biosphärenreservat Bliesgau als Lernlandschaft für nachhaltige Entwicklung eine besondere Rolle: BNE-Begleiter:innen legen schon spielerisch in den Kindertagesstätten wichtige Grundlagen für eine nachhaltigere Lebensweise. Zur Einschulung wird mit der Bliesgau-Bio-Brotbox ein Zeichen für gesunde und regionale Ernährung gesetzt und in den Schulen gibt es viele biosphärische Lernangebote. Mit der „Jungen Biosphäre“ können Jugendliche sogar außerhalb der Schule eigene Projekte realisieren und auf Seminaren ihr Wissen zu Themen wie Permakultur vertiefen. „Freiwillige in Parks“ unterstützen ganz praktisch den Erhalt der Bliesgau-Lebensräume und im digitalen Bliesgau-Veranstaltungs-kalender (auf www.biosphaere-bliesgau.eu) sind vom Kochkurs mit regionalen Zutaten, über Feste und Märkte bis hin zu Repair-Cafés viele Bildungsangebote, die Spaß machen und gleichzeitig Anregungen für das eigene Leben geben, zu finden. Oft verknüpft mit den Nachhaltigkeitszielen. Sie wollen mehr wissen? Besuchen Sie auf hier auf der Webseite den Bereich „Bildung und Forschung“ und die Seite www.junge-biosphaere.de .

Kooperation zur Zusammenarbeit in der Tourismusforschung zwischen Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Biosphärenzweckverband und Saarpfalz-Touristik

Am 12. November 2021 unterzeichneten die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar), der Biosphärenzweckverband Bliesgau und die Saarpfalz-Touristik zur Forschung und Lehre im Bereich Tourismus einen Kooperationsvertrag, um die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit zu verstetigen. 
Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass der Biosphärenzweckverband und die Saarpfalz-Touristik Lehrveranstaltungen, Exkursionen und Abschluss- sowie Seminararbeiten der htw saar personell und organisatorisch unterstützen. Die Studierenden lernen so die Praxis eines nachhaltigen Tourismus in einem UNESCO-Biosphärenreservat aus erster Hand kennen. Im Gegenzug fließen die Erkenntnisse und die Ideen der Studierenden in die Arbeit im Biosphärenreservat ein. Perspektivisch ist auch die Einwerbung von Drittmitteln für gemeinsame Forschungsprojekte geplant. 

Umfrage Tourismusbewusstsein 2021
Eine Studierendengruppe der Hochschule für Technik und Wirtschaft hat vom 20. Dezember 2021 bis zum 20. Januar 2022 eine Online-Befragung zum Thema „Tourismusbewusstsein im Biosphärenreservat Bliesgau“ durchgeführt. 209 vollständig ausgefüllte Fragebögen konnten ausgewertet werden. Die Umfrage richtete sich an Bevölkerung und Partnerbetriebe der Biosphäre. Die  Ergebnisse sind nicht repräsentativ, zeigen aber interessante Tendenzen auf.
Link zur Präsentation

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