Biosphärenreservat Bliesgau wird international nachgefragt

Immer stärker entwickelt sich eine internationale Nachfrage nach dem Biosphärenreservat Bliesgau und dessen Erfolgen in der Regionalvermarktung, dem Klimaschutz und dem Schutz der regionalen „Biologischen Vielfalt“. Innerhalb von zwei Wochen gab es Besuche von Experten aus Algerien und Georgien im Bliesgau.

 

Die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ hat im Rahmen des Projektes „Umweltverwaltung und Biologische Vielfalt“ in Algerien eine Arbeitsgruppe des nordafrikanischen Landes zu einer Studienreise unter anderem in das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau eingeladen, um dort neue Denkanstöße für die eigene Arbeit zu bekommen. Die Teilnehmer der algerischen Delegation, zehn Männer und sechs Frauen, kamen aus dem Umweltministerium, verschiedenen Umweltämtern, Biosphärenreservaten, Nationalparks oder Umweltinitiativen, schwerpunktmäßig aus der Region ANNABA.

Nach den Besuchen der Naturschutzgebiete Wolferskopf und Hammelsberg im Saarland sowie dem neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald waren die Experten begeistert von den vielen Initiativen im Biosphärenreservat Bliesgau zum Schutz und Inwertsetzung der Natur,  aber auch von den wirtschaftlichen Initiativen zur Vermarktung regionaler Produkte, die letztlich indirekt die wertvolle und strukturreiche Kulturlandschaft des Bliesgaus erhalten und in der Region Wertschöpfung erzeugen. Die algerischen Teilnehmer hatten zudem viele Fragen zur Biodiversität im Bliesgau, die sie sehr bewunderten.

Bei dem Besuch der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes in Blieskastel begrüßte der Verbandsvorsteher Landrat Dr. Theophil Gallo die Besucher und stellte dabei zusammen mit dem Geschäftsführer Gerhard Mörsch auch die Organisation des Biosphärenzweckverbandes vor. Insbesondere hob er bei der Begegnung mit den Gästen aus Algerien das Netzwerk der Partnerbetriebe hervor, angefangen von lokalen Produzenten, Gastronomen, Übernachtungsbetrieben bis hin zu den Natur- und Landschaftsführern und den auch touristisch nutzbaren Bildungseinrichtungen. Hieran sehe man, wie aktiv und wirtschaftlich die Menschen in der Region ihre Biosphäre schon gestalten.

Um die Organisation des UNESCO Biosphärenzweckverbandes Bliesgau drehten sich die Fragen der Fellowstudentin Keti Jibladze der Michael-Succow-Stiftung in Greifswald, die für ihr Heimatland Georgien und das dortige, unabhängige „Regionale Umweltzentrum“ der Kaukasus Region Empfehlungen erarbeitet, wie Biosphärenreservate aufgebaut und strukturiert werden können. Insbesondere hatte Keti Jibladze Fragen zu dem inzwischen über die Region hinaus bekannten Partnerbetriebenetzwerk des Bliesgaus, in dem regionale Produzenten, Gastronomie- und Tourismusbetriebe, aber auch Natur- und Landschaftsführer mit der Biosphärenverwaltung eng und zielgerichtet auf der Basis der UNESCO Empfehlungen zusammenarbeiten. Georgien hat bisher noch kein Biosphärenreservat, obwohl die biologische Vielfalt dort sehr beachtlich ist. Das Land im Kaukasus könnte jedoch mit Hilfe einiger Ideen aus dem Bliesgau demnächst bei der UNESCO mit der Etablierung zweier Biosphärenreservaten im Süden des Landes vorstellig werden. Viel Lob für das Biosphärenreservat Bliesgau nimmt die Studentin und Projekt Koordinatorin ihrer Heimatorganisation auf jeden Fall mit nach Georgien. Dort könnte Sie dann auch bald Besuch bekommen von Schülern und Lehrern des Saarpfalz- Gymnasiums in Homburg, die zusammen mit Landrat Gallo im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit einer Schule in der Hauptstadt Tiblissi im September nach Georgien fliegen. Erste Kontakte mit dem Homburger Gymnasium hat Keti bei ihrem Besuch bereits knüpfen können.

Weiterer internationaler Besuch wird im Bliesgau schon wieder Ende Mai anstehen, wenn eine Delegation aus Polen aus dem saarpfälzischen Partnerlandkreis Przemyśl im Biosphärenreservat unterwegs ist. Dort wird man speziell den neu angelegten Orchideenpfad im Gersheimer Orchideengebiet zeigen und Betriebe zur Erzeugung regionaler Produkte besuchen.

Im September will die UNESCO eine internationale Klimaschutzkonferenz in St. Ingbert organisieren. Wie die beiden Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes  Holger Zeck und Gerhard Mörsch feststellen, erzeugen die internationalen Kontakte im Bliesgau auch Wertschöpfung. Durch Übernachtungen, Nachfrage nach Verpflegung und Speisen sowie den Kauf regionaler Produkte für die Heimat profitierten auch Gastronomie und Partnerbetriebe vom internationalen Interesse am  Bliesgau.

Pressemeldung vom 16. Mai 2017

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